Naturschutzgebiet Heidfeld

Das Heidfeld ist ein Naturschutzgebiet in der Gemeinde Engden im Landkreis Grafschaft Bentheim und der Gemeinde Emsbüren im Landkreis Emsland.

Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG WE 241 ist 200 Hektar groß und steht seit 2003 unter Schutz. Von den 200 Hektar entfallen 164 Hektar auf den Landkreis Grafschaft Bentheim und 36 Hektar auf den Landkreis Emsland. In einem Teil des Schutzgebietes sind 36,8 Hektar als Naturwald aus der forstlichen Nutzung genommen worden.

Das Naturschutzgebiet wird im nordöstlichen Bereich vom Ahlder Bach durchflossen.

Zum Zeitpunkt der Unterschutzstellung wurde der Wald überwiegend von einem Kiefernmischwald geprägt, der zu einem Stieleichen- und Buchenmischwald entwickelt werden soll.

Das Heidfeld ist mittlerweile ein Naturwald voller Überraschungen. Es zählt zu den interessantesten Waldlandschaften in der Grafschaft Bentheim und im Emsland. Seit 1990 wird das Heidfeld abschnittsweise in einen Naturwald zurückgeführt. Im Naturwald unterbleibt die Waldnutzung. Es werden keine Bäume gefällt oder gepflanzt. Hier dürfen Bäume ohne menschliche Einflüsse wachsen, alt werden und umfallen. Die Zersetzungsprozesse laufen in ihrer natürlichen Dynamik ab und bieten vielen Lebewesen einen natürlichen Lebensraum.

Das Heidfeld, der Name sagt es bereits, war bis vor 120 Jahren kein Waldgebiet sondern ein weitläufiges, in großen Teilen vernässtes Heide- und Moorgelände welches trocken gelegt wurde. Die zahlreiche, im Abstand von vier Meter angelegten „Rabattengräben“ sind seit Jahren ohne Funktion, aber immer noch deutlich erkennbar. Auch heute stehen in jedem Winter große Teile des Waldes unter Wasser.

In den nächsten 15 bis 20 Jahren sollen 150 ha als „Kompensationsflächenpool“ naturschutzfachlich nachhaltig aufgewertet werden. Zur Kompensation sind zum Beispiel Städte, Gemeinden, Straßenbaubehörden sowie private Unternehmen verpflichtet, wenn sie an anderer Stelle Eingriffe in die Natur und Landschaft vornehmen und diese schädigen oder zerstören. Die Aufwertung geht über die Vorgaben der Naturschutzgebietsverordnung und das Programm der langfristigen ökologischen Waldentwicklung der Niedersächsischen Landesforsten hinaus. Die durch die Schutzmaßnahmen entstehenden Kosten werden durch die Kompensationszahlungen der Schädiger finanziert.

Die bereits eingeleitete Entwicklung in einen Naturwald ist bereits heute deutlich erkennbar.

Ein Besuch lohnt sich zu allen Jahreszeiten. Leider stören die beiden Autobahnen A 30 und A 31 bei ungünstiger Windrichtung ein ruhiges Walderlebnis.

Bildergalerie:

Fotos: Annelen Möller Busmann, Gerd Busmann, Wilfried Jürges, Armin Siemering