Nisthilfe für Turmfalken beim Gemeinschaftsgarten in Nordhorn installiert

Die Firma Westnetz GmbH und der NABU Grafschaft Bentheim unterstützen das Vorhaben, Turmfalken zur natürlichen Bekämpfung von Kleinnagern im Bereich der Hobbygärten heimisch werden zu lassen. 

Bislang sind Wühlmäuse und Kaninchen regelmäßige Gäste im Gemeinschaftsgarten und lassen es sich mit den Gemüsepflanzen gutgehen; sehr zum Leidwesen der Gärtnergemeinschaft. So kam die Idee auf, an einem Strommasten direkt neben dem Gemeinschaftsgarten einen Turmfalkenkasten anzubringen. Die Überlegung ist, dass ein dort brütendes Turmfalkenpaar zukünftig den Bestand an Wühlmäusen reduzieren wird und auch die Kaninchen den Bereich rund um den Falkenkasten eher meiden werden. Der NABU Grafschaft Bentheim hat dieses Vorhaben gerne unterstützt und einen speziellen Nistkasten für Turmfalken zur Verfügung gestellt. Freileitungsmonteure der Firma Westnetz GmbH haben Mitte April den Nistkasten in rund 12 Metern Höhe fachmännisch am Strommasten installiert. Nun hoffen alle Beteiligten, dass ein Turmfalkenpaar die neue Nisthilfe annimmt und vielleicht schon in ein paar Wochen der erste Falkennachwuchs hoch über dem Gemeinschaftsgarten so manch' eine Wühlmaus verzehren wird. 

Der Turmfalke ist nach dem Mäusebussard eine der häufigsten Greifvogelarten in Deutschland. Auch in der Grafschaft ist der Turmfalke regelmäßig zu beobachten. Er ernährt sich fast ausschließlich von Kleinnagern, gelegentlich auch von Insekten. Er wird ca. 33 cm - 37 cm groß und kann ganzjährig beobachtet werden.

Foto: NABU/Kathy Büscher

Früher nutzte der Turmfalke alte Baumhöhlen zum Brüten. Als Kulturfolger nutzt er heute aber auch häufig Kirchtürme oder sonstige höher gelegene Brutplätze im Siedlungsbereich. Auch spezielle Nisthilfen werden vom Turmfalken regelmäßig genutzt.

Foto: NABU/Harry Abraham

Typisch Falke: Im „Rüttelflug“ hält er Ausschau nach seiner Beute. Dabei fliegt der Falke quasi „auf der Stelle“, bevor er dann in einem Sturzflug zum Boden stößt, um dort seine Beute zu ergreifen. Dem Turmfalken hilft bei der Jagd seine besondere Fähigkeit, ultraviolettes Licht sehen zu können. So kann der Greifvogel Urinspuren von Mäusen am Boden erkennen, die unserem menschlichen Auge verborgen bleiben. Mit dieser Fähigkeit kann er leichter Mäuse am Boden ausfindig machen. 

Foto: NABU/Olaf Titko

Der Falkenkasten wurde auf speziellen Querstreben montiert, um ihn anschließend in luftiger Höhe am Strommasten installieren zu können.

                                                                                               Fotos: NABU/Holger Hüsemann