Sichtung melden:

Gerhard Butke

gerhardbutke@aol.com


Tagfalter- und Libellenmonitoring 2023

Schwerpunktmäßi im Jahr 2023 waren die Nachtfalter, aber ein paar interessante Meldungen gab es auch zu den Tagfaltern und den Libellen.
Bei den Tagfaltern wurden unter anderem einige Ulmen-Zipfelfalter (Satyrium w-album)Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae)
und erstmals ein Feuriger Perlmuttfalter (Fabriciana adippe) gesichtet.
 
Bei den Libellen gelang ein sensationeller Fund. Man konnte an der Vechte in Neerlage eine seit rund hundert Jahren 
in Niedersachen nicht mehr gesichtete Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus) fotografieren. 
Außerdem konnte erstmals eine Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum) gemeldet werden. 
Interessant auch die Sichtung der Kleinen Königslibelle (Anax partherope). 
Es wurden insgesamt 361 Nachtfalterarten gesichtet. 301 Arten wurden davon per Lichtfang fotografiert und bestimmt.
60 Arten wurden mir durch aufmerksame BeobachterInnen gemeldet.
Auch in diesem Jahr (2024) soll es schwerpunktmäßig um die Nachtfalter gehen. Aber auch interessante Meldungen von Tagfaltern und Libellen
sind sehr willkommen.

Tagfalter- und Libellenmonitorung des NABU Grafschaft Bentheim 2019

Die Aktion wurde von NABU-Mitglied Gerd Butke betreut.

Hier sein Bericht:

In diesem Jahr (2019) wurde vom NABU erstmals ein Tagfalter- und Libellenmonitoring in der Grafschaft Bentheim durchgeführt. Ziel war es, zu dokumentieren, wie viele Tagfalter –und Libellenarten in der Grafschaft vorkommen. Es beteiligten sich 22 Personen an dieser Aktion, die mir mehr oder weniger regelmäßig ihre Sichtungen mitteilten und oft Belegfotos mitschickten. Einige suchten nur in ihrem Garten, andere liefen regelmäßig Strecken ab.

 

Insgesamt wurden mir 1098 Sichtungen gemeldet, davon:

   765 Tagfalter (36 Arten)

   251 Libellen (36 Arten)

     82 Nachtfalter (34 Arten)

 

Bei den Tagfaltern lag der Distelfalter (Vanessa cardui ) mit 94 Meldungen vorn.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass 2019 ein außergewöhnlich gutes Jahr für den Distelfalter war, der im Mai in großer Stückzahl über Israel einwanderte. Dieses Phänomen tritt nur etwa alle zehn Jahre auf. Die letzte vergleichbare Masseneinwanderung fand im Jahr 2009 statt.

 

Ebenfalls sehr oft gemeldet wurden der Admiral (Vanessa atalanta) (82 Meldungen), das Tagpfauenauge (Aglais io) (64), der Zitronenfalter (Gonepterys rhammi) (62) und der Kleine Kohlweißling (Pieris rapae) (58).

Der Kleine Fuchs (Aglais urticae) wurde erschreckender Weise nur fünf Mal gemeldet!

 

Aus meiner Sicht sehr erfreulich waren folgende Sichtungen: Kleiner Eisvogel (Limenitis camella) (3), Kaisermantel (Argynnis paghia) (7), Ulmen-Zipfelfalter (Satyrium w-Album) (1), Schwalbenschwanz (Papilio machaon) (2), Blauer Eichen-Zipfelfalter (Favonius quercus) (2), Rotbraunes Ochsenauge (Pyronia tithonus) (1),  Brauner Feuerfalter (Lycaena tityrus) (2), Großes Wiesenvögelchen  (Coenonympha tullia) (1), Ockerbindiger Samtfalter (Hipparchia semele) (1), Postillion (Colias croceus) (3), Kleiner Perlmuttfalter (Issoria lathonia) (1),  Zwerg-Bläuling (Cupido minimus) (2).

 

Erschreckend war für mich, welche Auswirkungen bei Randstreifen das Mähen, bzw. das Mähen zum falschen Zeitpunkt, hat. Während ich an der Sandhaar in Isterberg am 09.07. 52 Individuen (10 Arten) zählen konnte, waren es nach der Mahd am 21.07. nur noch 11 Individuen (4 Arten). Hier ist dringender Aufklärung geboten!

 

Bei den Libellen wurde die Blaue Federlibelle (Platycnemis pennipes) 29 Mal am meisten gemeldet. Es folgen die Große Pechlibelle (Ischnura elegans) (27), die Hufeisen-Azurjugfer (Coenagrion puella) (20), der Plattbauch (Liellula depressa) (20) sowie die Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) (16). Interessante Sichtungen waren unter anderem: Falkenlibelle (Cordulia aenea) (1), Spitzenfleck (Libellula fulva) (1), Zwerglibelle (Nehalennia speciosa) (1), Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio) (1), Feuerlibelle (Crocothemis erythraea) (1), Gefleckte Heidelibele (Sympetrum flaveolum) (1) und Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis) (1)

 

Um Aussagen über die Entwicklung der einzelnen Arten machen zu können, ist es notwendig, kontinuierlich Daten über einen längeren Zeitraum (min. 10 Jahre) zu sammeln. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn ich auch im nächsten Jahr wieder viele Meldungen aus der gesamten Grafschaft bekommen würde.

 

28.10.2019

 

Gerhard Butke