Das Samerrott - sagenumwoben und natürlich schön

 

Der Wald

Das Samerrott, ist ein 266 Hektar großes Waldgebiet. Es liegt südöstlich der Stadt Schüttorf in der Gemeinde Samern.

 

Als feuchter Eichen- und Hainbuchen-Mischwald (LRT 9160) gehört er zu den niedersächsischen FFH-Gebieten (Nummer 63 3609-303).

 

Das geschlossene Waldgebiet Samerrott ist eines der ältesten der Grafschaft Bentheim.Es ist Privatbesitz und wird vom „Realverband Forstgenossenschaft Samerrott“ bewirtschaftet.

 

Der Baumbestand setzt sich überwiegend aus Eichen und Buchen zusammen. Der lehmig, nasse Strandort zeigt insbesondere im Frühjahr seine ganze Pracht. Dann sind Buschwindröschen die dominierenden Pflanzen. An besonders feuchten und lehmigen Stellen kann man wilde Primeln finden. Die Blütezeit dieser Pflanzen erstreckt sich von Mitte bis Ende April. Genau zu dieser Zeit beginnen die ersten Blätter an den Buchen zu sprießen und nehmen den kleinen Pflanzen am Boden das Licht. Es ist ein Kommen und Gehen, dass man hier beobachten kann. Das Samerrott bietet Naturfotografen über das ganze Jahr interessante Motive.

 

Der Rabenbaum

Der sagenumwobene Rabenbaum soll bis in das späte 19. Jahrhundert einen Umfang von 11 m und einen Durchmesser von 3,5 m gehabt haben. Er war dem germanischen Gott Wodan geweiht. Nach seiner Zeit als geheiligter Naturtempel der Germanen wurde der Rabenbaum zu einer mittelalterlichen Thing- oder Richtstätte, später auch zum Treffpunkt der Malbauern des Samerrotts.

Seine Krone verlor der Rabenbaum im Jahr 1798 bei einem Sturm. Später wurde der verbliebene, rund vier Meter hohe Stumpf von Unbekannten abgefackelt. Bauern umzäunten seinen einstigen Umfang mit eisengebundenen Eichenplanken in Form seiner ehemaligen Größe und pflanzten in seine Asche eine neue Eiche desselben Namens.

 

Kunst im/am Wald

Im Jahre 2012 wurde das Samerrott in die grenzüberschreitende deutsch/niederländische Skulpturenroute „ Kunstwegen“ aufgenommen.

Der Hamburger Künstler Christoph Schäfer entwarf, inspiriert vom Genossenschaftswald, der Ortslage, der Geschichte und einer historischen Vision, das Objekt “Topografie der Gemeinheit“. Drei Standorte zeigen drei unterschiedliche Kunstwerke: der Platz am Rabenbaum wurde von Schäfer neu gestaltet; am Waldrand im Westen schneidet eine 4 m hohe Glasscheibe in den umlaufenden Grenzwall; in einer restaurierten Scheune am Hof Schulze-Holmer, in ca. 1,5 km Entfernung Richtung Schüttorf, wird ein Videofilm gezeigt, der diese drei Orte miteinander verbindet.

 

Auszug Radwanderkarte Grafschaft Bentheim

Bildergalerie

Fotos: Annen Möller-Busmann, Gerhard Türke, Wilfried Jörges, Gerhard Busmann